Immer mehr werde ich zur Beobachterin meiner Selbst, und obwohl ich es haargenau weiss, staune ich immer wieder, über die Kraft unserer Gedanken und Gefühle. Es gibt Tage, an denen erscheint uns alles dunkel und schwer. Solche, an denen wir meinen, dass alles auseinanderfällt. Alles wird uns zu viel. Während es harzt und unsere Energie schwindet, wächst ein optimaler Nährboden für allerlei Ängste heran und die Abwärtsspirale dreht schneller und schneller.
Bisweilen reicht eine Mütze voll Schlaf - oder anderweitige Reizabschirmung -, und die Welt sieht wieder ganz anders aus, obschon sie immer noch genau dieselbe ist. Es ist erstaunlich, wie rasch wir unsere Energie reduzieren und gleichwohl wieder erhöhen können. Manchmal geht es vielleicht gar nicht unbedingt um die Erfahrungen die wir machen und um die Schicksalsschläge die wir erleiden - sondern vielmehr einfach um die jeweilige Perspektive, die wir dabei einnehmen.
Auch wenn nicht jeder Tag ein schöner Tag ist, letztlich ist vermutlich vor allem entscheidend, ob es uns gelingt, in jeder Phase immer trotzdem - oder eben erst recht! - das grosse Ganze zu sehen; und so immer wieder auch unsere eigene ureigene und unendliche Weite zu entdecken. Diese Fähigkeit kann sich immer dann entfalten, wenn wir uns bewusst dafür entscheiden und uns daran erinnern, dass sich alles - das Positive wie auch das Negative - verstärkt, wenn wir es fokussieren.