Diese Woche erreichten mich ganz viele Nachrichten und Anrufe mit notfallmässigen Anliegen. Alle meldeten mir zurück, dass es ihnen nach dem Gespräch wesentlich besser ging - sie konnten ihr Wirrwarr ordnen, und ihren Weg gestärkt weitergehen. Seit dem Bestehen meiner Praxis handhabe ich es so, dass ich stets Notfallzeitfenster offenhalte, und für mein Klientel rund um die Uhr erreichbar bin. Und damit meine ich auch in meinen Ferien. Von meinen Angehörigen werde ich oft fürsorglich darauf hingewiesen, dass ich doch auch mal eine Auszeit brauche. Und ja, das tue ich - und nehme ich mir auch.
Wochen wie diese bestärken mich allerdings darin, an meinem Konzept festzuhalten. Wir alle kennen doch nämlich diese Situationen, in denen uns das Leben zu übermannen scheint, und wir nicht mehr wissen, wo uns der Kopf steht. Was wir dann brauchen, ist jemand, der uns dort abzuholen vermag, wo wir gerade sind. Jemand, der uns liebevoll die Taschenlampe hält, damit wir alles Dunkle in uns wieder ins Licht stellen - und dadurch transformieren können. In akuten Phasen ist schnellstmögliche Unterstützung demzufolge elementar. Nicht immer finden wir diese in unserem Privatumfeld.
Das bestehende Netz - insbesondere im Bereich der psychischen Gesundheit - kommt jedoch immer mehr an seine Grenzen. Die Nachfrage nach Unterstützung ist vielfach höher, als professionelle Angebote diesbezüglich. Vielerorts bestehen Wartelisten von mehreren Monaten. In jener Zeit verschlechtert sich das Zustandsbild häufig dramatisch, womit sich folglich auch die Behandlung verlängert. Deshalb war, ist und bleibt es für mich wichtig, dem proaktiv entgegen zu wirken, und wirklich Herz und Hand zu reichen. Denn Notfälle richten sich nunmal nicht nach Zeiten.
Während für mich der Aufwand gering ist (ich sichte einfach täglich mein Praxishandy, und melde mich dann zurück, wenn ich es einrichten kann), ist es für mein Klientel oftmals bereits sehr entlastend zu wissen, dass ich da bin, wenn es brennt. Aufgrund des bestehenden Vertrauensverhältnisses braucht es meistens nebst einem offenen Ohr nur wenig Impulse, damit sie ihren Weg wieder klarer und leichter weitergehen können. Gezielte Unterstützung, welche dann erfolgt, wenn sie gebraucht wird, spart also am Ende sehr viel Zeit und Unmengen an Energie.
Deshalb, liebes Klientel; ich bin auch die kommenden zwei Wochen während meiner Abwesenheit infolge Weiterbildung und Ferien im Notfall gerne für euch da. Neuanmeldungen, sowie Anliegen welche nicht notfallmässig sind, werden allerdings erst nach meiner Abwesenheit ab dem 7. Oktober bearbeitet. Ich wünsche euch allen eine gute Zeit; möget ihr frei sein, von inneren und äusseren Gefahren, sicher und geborgen, und tiefe Liebe in euren Herzen fühlen.