Depression, Angst und Panik

Durch die jahrelange Begleitung unter anderem von Menschen mit Depressionen, Ängsten und Panikattacken konnte ich etwas feststellen, was für mich zu einem wichtigen Schlüsselelement für deren Behandlung geworden ist. Da es mir immer wieder begegnet, und ich von meiner These mehr als überzeugt bin, teile ich sie mit euch; in der Hoffnung, dass sie ganz viele Betroffene - und ihre Therapeuten - unterstützt, beim Verstehen dessen, was ihre Symptome erzählen wollen.

 

Bei Depressionen liegt unterdrückte (depressed) Wut zugrunde, bei Angst und Panik ist es unterdrückte Trauer. Nicht immer ist dies auf den ersten Blick ersichtlich, denn häufig berichten Betroffene, dass es vermeintlich aus dem Nichts kam. Somit ist es elementar nicht nur im Rahmen des Geschehens zu forschen, sondern auch deutlich davor. Oft liegt die Ursache weit zurück, und kann mittels Auslöser und Symptomatik zurückverfolgt werden. 

 

Die Symptome der Depression - wie auch jene der Angst und Panik - sind ausnahmslos immer ein Ventil für etwas, das nicht sein durfte, und deshalb meist langfristig verdrängt und irgendwo im Seelenkeller dicht verpackt verschlossen wurde. Früher oder später drängt es sich auf, und zeigt sich in seiner polaren Form; und zwar so, dass es gefühlt werden muss. Es ist also nichts Kaputtes oder Unvollständiges, das im Reparaturservice symptomatisch behoben werden soll, sondern eine innenseelische Aufforderung zum Hinschauen, was dort auf dem Seelenkeller lauert.

 

Prophylaktisch empfehle ich immer, möglichst nichts in sich hineinzufressen, sondern allen Anteilen zeitnah zu begegnen. Alle Gedanken wollen gedacht werden, alle Gefühle wollen gefühlt werden, und der Körper als Tempel unserer Seele bringt all das zum Ausdruck. Tun wir das kontinuierlich, zeigt sich der Ausdruck in seiner Sanftheit, tun wir es verzögert, wird er entsprechend prägnanter. Wer sich selbst treu bleiben will, muss sich verändern - und manchmal ist Zerstörung im Aussen dabei unumgänglich. Sie ist vielleicht der Weg zum nötigen Wandel, den es nicht zu fürchten gilt.

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