Seit einiger Zeit herrscht auf der Welt permanent Chaos. Umweltkatastrophen, Krieg, Corona - es scheint, dass unser Zuhause zu einem immer gefährlicheren Ort wird. Durch diese kollektive Gefahr und Instabilität kehrt nicht wirklich Ruhe ein, und ich weiss nicht, wie es dir geht, aber ich finde, dass man dies auf allen Ebenen spürt. Der Nährboden der Ängste gedeiht wunderprächtig. Das löst bei vielen von uns tiefen Schmerz aus, der sich körperlich, aber auch emotional und mental zeigen kann. Doch was, wenn auch diese wilde Phase, in Wahrheit einer Ordnung folgt? Denn in allem Chaos ist Kosmos, und in aller Unordnung geheime Ordnung.
Unser System verarbeitet tagtäglich das Leben und sucht die Balance. Krisen entstehen, wenn das Gleichgewicht gestört ist - sie sind aber nie das Ende, sondern immer der Anfang einer neuen Etappe. Denn wie ich im letzten Beitrag beschrieben habe, ist es durchaus möglich, tiefsten Schmerz und tiefste Heilung innerhalb kürzester Zeit zu erfahren. Entweder bricht das System in einer Krise auseinander und konsolidiert sich auf einer weniger komplexeren Stufe, oder es wird auf einer höheren Entwicklungsebene wiedergeboren. Die Regression nach unten ist dabei nicht als die schlechtere Variante anzusehen; manchmal ist es einfach Zeit, eine Klasse in der Lebensschule zu wiederholen.
Die Kunst liegt immer darin, mit den Kräften des Chaos zu kooperieren, anstatt sich ihnen zu widersetzen. Oftmals ist der Widerstand an sich schmerzhafter, als der Schmerz selbst. Und letztlich wollen wir doch alle unseren Schmerz überwinden - aber wir können nichts überwinden, ohne uns dorthin zu bewegen, und es zu spüren. Vielleicht ist es jetzt also auch für dich Zeit, den Widerstand aufzugeben. Du darfst jetzt damit aufhören, alles in gut und böse zu schubladisieren. Du musst es weder kontrollieren, noch ignorieren, stattdessen kannst du dich dazu ermächtigen, einfach allem was sich zeigt, Raum, Respekt und Liebe zu verschaffen. Wie? Distanziere dich vom Chaos, das hier herrscht, indem du dich mit dem Essenziellen verbindest - dem, was eben sehr viel grösser ist als all das - und werde zu dem, was du dir wünscht für diese Welt.