Ein Schüler fragte einmal seinen Meister, ob ein gebrochenes Herz je wieder lieben könne. Der Meister antwortete: «Natürlich kann es das!» Daraufhin meinte der Schüler höhnisch: «Meister, haben Sie jemals versucht, aus einem gebrochenen Glas zu trinken?» Der Meister antwortete lächelnd: «Hast du jemals aufgehört zu trinken, nur weil dir ein Glas zerbrochen ist?», und ging seines Weges.
Ich sage ja immer, dass wir alle unsere Baustellen haben, an denen wir lebenslang arbeiten müssen. Im Grunde haben alle Menschen in etwa dieselben Konstrukte, jedoch differenzieren sie sich im Detail voneinander und sind verschiedentlich dominant; je nach Persönlichkeitsstruktur und Lebensgeschichte. Deshalb bin ich grundsätzlich dafür, dass wir uns alle vermehrt uns selbst widmen, und uns gerade auch mit jenen zermürbenden Anteilen unserer Selbst befassen, um möglichst zu verhindern, dass sie langfristig destruktiv wirken können.
Wir alle kennen jene Momente, an denen wir meinen auf unserer dominanten Baustelle zu versagen. Wiederkehrend stolpern wir über dieselben Dinge, sodass der Eindruck entstehen mag, dass nichts wirklich hilft. Viele Menschen resignieren früher oder später, und verharren in der Annahme, halt einfach damit leben zu müssen. Gerade jetzt im Frühling, wo alles blüht, und wir es ihm gerne gleichtun würden, kann das sehr deprimierend sein. Jene Kurzgeschichte soll uns daran erinnern, unermüdlich weiterzumachen, und neue Lösungsansätze zu suchen.
Erkenne deine Schöpferkraft immer deutlicher und nehme sie bewusst in Besitz. Du selbst, und niemand anderes, gestaltest dein Leben täglich, ja stündlich, durch deine eigenen Gedanken, Gefühle, Worte, und Handlungen. Bewerte dein Leben nicht mit den Massstäben deines Verstandes, sondern betrachte es mit deinem Herzen. Alles was du bis hierhin erschaffen und erfahren hast, war wichtig und notwendig. Jederzeit kannst du Veränderungen vornehmen, denn du hast die Freiheit der Wahl. Gerne betrete ich mit dir gemeinsam deine Baustelle.