Was machst du, wenn eine Pflanze nicht gedeiht? Die meisten von uns ändern wohl einfach ihre Lebensumstände, damit sie sich gesund entfalten kann. Wie eine Pflanze, reagiert auch unsere Psyche auf eine schädliche Umgebung: sie verkümmert und wird langfristig krank. Aber wenn jemand psychisch erkrankt, versucht man ihn - oder dieser jemand sich selbst - so zu ändern, damit er die schädlichen Lebensumstände besser ertragen kann. Manchmal komme ich nicht umhin, mich zu fragen, was das alles soll.
Wir leben in einer Gesellschaft, in der wir ständig auf der Suche nach dem einen Weg sind, der uns endlich ans Ziel bringen soll. Wir fragen uns, wie wir noch besser werden können, und weshalb wir nicht schon weiter sind. Ständig drehen wir uns im Kreis. Sobald sich ein Thema auflöst, sind wir bereits auf der Suche nach dem nächsten, an dem wir arbeiten können. Dahinter steckt die omnipräsente Angst, nicht gut genug zu sein. Vor allem eines kommt dabei zu kurz, und das ist die (Selbst)akzeptanz.
Unter diesem Aspekt scheint es nicht verwunderlich, dass wir seit Jahren immer mehr psychische Erkrankungen verzeichnen, Tendenz steigend. Manchmal kommt es mir vor, als würden wir fünftausend Rosen in einem Garten züchten, und dennoch nicht finden, was wir suchen. Dabei könnten wir es in einer einzigen Rose entdecken. Ich möchte dich anhand dieser Rose daran erinnern, dass du auf deine ganz eigene Art und Weise wundervoll bist. Eben genau deshalb, weil du so bist, wie du bist. Alles was du suchst, findest du in dir.
Wenn deine Lebensumstände es dir aktuell nicht erlauben, dich gesund zu entfalten, handle. Nicht indem du versuchst, dich zu ändern, sondern in dem du dich selbst in deinen Empfindungen wirklich ernst nimmst. Frage dich, welche Energien gerade schädlich auf dich wirken, und warum. Finde heraus, was du brauchst, damit es bewältigbar wird, und du dich besser fühlst. Und erkenne letztlich vielleicht so sogar, für was das alles gerade gut ist, entdecke für dich einen Sinn dahinter. Du musst gar nichts ertragen; du hast immer die Wahl.