Es gibt gewisse Dinge in unserem Leben, die trotz massiver Widerstände vollbracht werden müssen. Kennst Du das auch, dass Du dann jeweils haderst, und Dich fragst, ob das wirklich sein muss? Ich persönlich fühle mich vor solchen Ereignissen jeweils wie blockiert, die Ohnmacht des Müssens lähmt mich, noch viel mehr sind es aber vermutlich meine Widerstände dagegen, die mir dann das Leben schwer machen. Immer wieder erinnere ich mich in solchen Momenten an die Worte meiner Mutter, die sie mir von klein auf immer wieder sagt: «Was Dich nicht umbringt, macht Dich stark». Ja, so manches Müssen hat mich mit der richtigen Einstellung dazu tatsächlich ziemlich resilient gemacht. Obschon es natürlich auch weise ist, unsere Widerstandsfähigkeit nicht allzu stark auszureizen, und langfristig zu verändern, was änderbar ist.
Was ich aber immer wieder auch feststelle, ist, dass ich, wenn das widerstandsbehaftete Ereignis vorbei ist, der glücklichste Mensch auf Erden bin. Paradox, und doch logisch. Wenn wir positiv empfundene Gefühle in hoher Intensität erleben wollen, müssen wir wohl auch die negativ empfundenen Gefühle in Kauf nehmen. Wir brauchen beide, um die Balance zu halten, und den Puls des Lebens trotzdem zu spüren. Durch die vermeintliche Abwesenheit des jeweils anderen, dürfen wir erfahren, dass dennoch alles immer da ist, und alles seine Berechtigung hat und sein darf. Mit dieser Erkenntnis lösen sich meine Widerstände mehr und mehr auf. Carl Gustav Jung liegt mit seinem Zitat mehr als richtig; In allem Chaos ist Kosmos, und in jeder Unordnung geheime Ordnung. Es ist, was es ist, und es wird, was wir daraus machen.