Während dem Loslassen, also dem Seinlassen aller Fragezeichen in meinem Kopf, auf die ich (noch) keine Antwort finde, stelle ich plötzlich fest, wie das Ungelöste in meinem Herzen versöhnlich still geworden ist. In jener friedvollen Stille atme ich erneut durch und in tiefer Dankbarkeit formt mein Mund nun ein Lächeln. Was dann folgt ist eine irgendwie ziemlich ernüchternde aber extrem liebesgetränkte abschliessende Erkenntnis über jene Trilogie «Fragen über Fragen»:
Vielleicht lebe ich in gewisse Antworten nie hinein. Womöglich wird es immer Ungelöstes in meinem Herzen geben. Vermutlich werde ich eine ewig Suchende sein. Und dennoch hab ich sie lieb, diese Fragen. Alle, und insbesondere irgendwie eben gerade jene, auf die ich keine Antwort weiss. Weil sie ihre Ecken und Kanten haben, weil sie so komplex sind, dass sie nicht so einfach zu ergründen sind, und weil sie bleiben, während so viele andere wieder gehen.
In jener liebevollen Bedingungslosigkeit entdecke ich schliesslich, dass manchmal höchstwahrscheinlich die Frage selbst bereits die Antwort ist. Eine Antwort, die sich aber eben nicht wirklich finden lässt, weil sie einzig und allein mit dem Herzen zu erfahren ist. Und dann fühlt sich die Frage nicht mehr schwer an, das Ungelöste nicht mehr bedrohlich, und das Suchende in mir wird weich. Eine tiefe Gewissheit erfüllt mich in diesem Moment; manches ist ganz einfach wie es ist - ohne wenn und aber - und das ist manchmal so viel mehr als gut so.