Emotionale Beheimatung

Ganzheitliche Psychosoziale Beratung Sara Vercellone - Blog Emotionale Beheimatung
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Habt ihr euch auch schon gefragt, wie es sein kann, dass wir tausenden von Menschen begegnen, aber nur wenige uns wirklich berühren? Und was es genau ausmacht, dass jene Minderheit in uns diese emotionale Beheimatung auszulösen vermag? Ich sinniere oft darüber, ob es an gewissen Eigenschaften des anderen Menschen, der eigenen Befindlich- und Empfänglichkeit, oder vielleicht auch einfach dem Moment mit Raum und Zeit liegt. 

 

Und wenn es dann geschieht, sich darin aber keine langfristige Erfüllung ergibt, dann frage ich mich, woran es liegt, dass Berührung alleine nicht genügt für ein Mehr, gleichsam Kompatibilität und körperliche Anziehung ansich - zumindest für mich - es nicht tun. Manchmal sind vielleicht die Rucksäcke zu verschieden, manchmal ist es die Angst die blockiert, oder die Bereitschaft die fehlt. Und manchmal vielleicht nichts davon, oder alles zusammen.

 

Im Endeffekt geht es aber gar nicht darum, wann und wie Berührung geschieht, sondern wie beständig unser Herz währenddessen schlägt, und wie jener Herzschlag unsere kleine Welt etwas intensiver am Laufen hält. Ja, vermutlich geht es weniger um den Menschen, der uns berührt, sondern viel mehr um das, was es mit uns macht. Denn irgendwie belichtet Berührung letztlich einen Teil unseres Herzens, der ein bisschen in Vergessenheit geraten ist. Es lässt uns etwas in uns wieder neu entdecken. Und dann denke ich mir, dass manche Begegnungen, die uns kurz, aber tief berühren, vielleicht einfach nur dazu da sind, um uns daran zu erinnern, wer wir sind.

 

Dieser Gedanke birgt Dankbarkeit und Demut in sich, spendet Zuversicht und Hoffnung, und wirkt so wunderbar versöhnlich. Er ermöglicht, nicht an Menschen festzuhalten, die kommen um wieder zu gehen, und befähigt uns dazu, anstatt an der Beziehung zu diesen, wieder liebevoller an jener zu uns selbst zu arbeiten. Uns insbesondere dem Teil unseres Herzens zu widmen, der belichtet werden will. Und so erblühen wir allmählich wie eine Lotusblüte aus dem Schlamm. Wo wir gerade noch das Gefühl hatten, uns zu entrinnen, sind wir uns plötzlich näher als je zuvor.

 

Was aber bleibt sind diese Fragezeichen in meinem Kopf, Fettunterstrichene. Jene, auf welche vermutlich nur der die Antwort geben kann, der mich einst berührt, zu mir passt, mich reizt, und bleibt. Bis dahin umarme ich das Vielleicht in all seinen Formen. Wohlwissend, dass ich Geduld haben muss mit dem Ungelösten in meinem Herzen, bin und bleibe ich voller Hoffnung, eines fernen Tages in die Antwort hinein zu leben. Das wünsche ich mir. Für mich und für alle, denen es genauso geht.

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