Während wir etwas oder jemanden mustern, bilden wir binnen Sekunden ein inneres Urteil darüber, ob wir das, was wir sehen, schön finden, oder nicht. Sicherlich hast du das auch schon erlebt; mit dem Kennenlernen der inneren Schönheit eines Menschen, beginnst du ihn auch äusserlich schön zu finden. Auch wenn dein erstes Urteil anders lautete. Das ist doch Beweis genug, dass sich unser Bild markant verändert, wenn wir etwas mit Liebe betrachten. Schönheit liegt im Auge des Betrachters und das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar.
Meine Schwester hat vor langer Zeit entschieden, jeden Menschen von Beginn weg mit Liebe zu betrachten. Für sie gibt es rein optisch keine unattraktive Menschen. In einem gut besuchten Restaurant inmitten von Mailand habe ich sie neulich zu jedem einzelnen Gast befragt. Tatsächlich gab es keinen einzigen, an dem sie nichts Schönes fand. Ein schönes Lächeln, liebevolle Augen, markante Gesichtszüge, eine warmherzige Ausstrahlung, schönes Haar, etwa so lauteten ihre Feststellungen. Und mit dem Verändern meines Blickes konnte ich ausnahmslos immer sehen, was sie sah.
Es ist okay zu werten. Jeder Mensch tut das hin und wieder. Es ist doch aber auch wunderbar zu wissen, dass ausnahmslos alles schön und gut werden kann, wenn wir nur unseren Blick verändern. Willst du werten nach Schwarzweissdenken, oder betrachten mit Liebe? Dich der Fülle widmen, die es überall reichlich gibt, oder dem Mangel, der ebenfalls immer in allem findbar ist? Entscheide dich doch für heute einmal für die Liebe und Fülle. Entdecke in allem, was du siehst, mindestens einen schönen Aspekt. Weite deinen Blick, nimm einfach wirklich mit dem Herzen wahr. Und am Ende des Tages möchte ich gerne von dir wissen, ob du jetzt sehen kannst, wie schön du bist? Ob du sehen kannst, wie schön andere Lebewesen sind, und ob du siehst, wie absolut wunderschön die Welt ist? Ich wünsche es dir von Herzen.