Wir sind so gut geworden im Verlassen von Menschen. Wir sind so schnell beim Finden von Ausflüchten und bevorzugen den stillen Abschied. Wir haben gelernt, wie man Menschen ersetzen kann. Wir
haben gelernt, wie man weg geht, nicht wie man bleibt. Wir haben gelernt, die Menschen gehen zu lassen, anstatt zu versuchen, sie noch länger in unserem Leben zu halten. Wir sind so verwirrt, so
verloren, wir sind uns nicht mehr sicher, ob wir uns von der Liebe fernhalten wollen oder ob wir uns eingestehen sollten, das wir sie im Leben brauchen, die Liebe.
Aber ich bin auch müde geworden von Menschen, die nicht bleiben. Ich bin müde von den Menschen geworden, die nicht noch ein wenig länger warten können. Ich bin müde geworden von Menschen, die
Jemandes verliebtes Herz auf die leichte Schulter nehmen. Ich bin müde geworden von Menschen, die keinerlei Menschlichkeit mehr in sich tragen.
Wir sind so süchtig geworden nach der Jagd. Der Jagd nach dem nächstbesten Ding; dem größeren Haus, dem teureren Auto, der nächsten Stufe auf der Karriereleiter, dem nächsten großen Einkauf von
irgendwas, das wir eigentlich nicht brauchen... Wir haben vergessen, was wir wirklich brauchen, wenn wir nachts im Bett liegen. Nämlich Jemanden, der uns ein bisschen fester hält und uns
sagt, dass die Welt nicht so grausam ist, wie sie manchmal scheint und dass alles wieder gut wird. Jemand der uns sagt, dass unsere kleine Welt friedlich bleibt. Wir haben vergessen, dass wir
wenn wir krank sind und nicht aus dem Bett kommen, Jemanden brauchen, der sich um uns kümmert, mit Liebe und Fürsorge, dass wir Jemanden brauchen der uns das Gefühl gibt, dass wir irgendwann
nicht alleine sterben müssen. Jemand der bei uns ist, wenn wir am schwächsten sind und Jemand der für uns spricht, wenn unsere Stimme nicht mehr will und kann. Wir haben vergessen, dass wir
manchmal ein wenig warten sollten, dass wir toleranter sein sollten im Umgang mit Menschen die wir im Leben behalten wollen, aber vor allem haben wir vergessen geduldig zu sein. Wir haben
vergessen, wie man einen Samen pflanzt, nein wir wollen alle gleich den ganzen Garten. Wir haben vergessen, an einer Verbindung zu arbeiten, nein wir wollen nur die Erfolge ernten. Wir bleiben
nicht mehr, wir gehen weiter zum Nächsten in der Hoffnung etwas zu finden, das es wert ist zu bleiben - immer wieder.
Aber manchmal wirst du niemals finden, was du suchst, wenn du nicht stehenbleibst auf deiner Jagd, und anfängst mit dem Herzen zu sehen. So, dass du die verborgenen Teile siehst, die dunklen
Seiten eines Charakters und die Narben die tief im Inneren verwurzelt sind. Denn nur so siehst du den rohen ungeschliffenen Kern eines Menschen, die wahre Schönheit. So erkennst du Jemandes
Seele, und nur so.
Und zu guter Letzt frage dich; wonach jagst du wirklich? Ist der Preis, den du dafür zahlst, niemals wirklich bei dir zu sein, nicht zu hoch? Was suchst du im Aussen, was du dir selbst nicht zu
geben im Stande bist?
Ich wünsche dir Liebe ❤️
Text: grösstenteils nach "der Poet", mit eingebauten Passagen (vorallem Schlussteil) von mir 🙋
Bild: meine Eltern, die mir diesbezüglich das allergrösste Vorbild sind ❤️ dankä für alles!